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wissenswerte(s)

Hier finden Sie eine stetig wachsende Sammlung von Informationen zu Themen oder Begriffen, die u.a. auch auf dieser Website benutzt werden und Bezug zu meiner Arbeit haben.

Es handelt sich dabei nicht um fest stehende, wissenschaftliche Definitionen – vielmehr sollen die kurzen Texte einen ersten Einblick in das entsprechende Thema oder eine möglichst einfach gehaltene Begriffserklärung bieten und zum weiteren Nachforschen anregen.

Manchmal habe ich auch nur ein paar Gedanken festgehalten und werde einzelne Punkte mit der Zeit noch ergänzen und anpassen.

Eine physiologische (also gesunde oder natürliche) Atmung zeichnet sich durch drei Phasen aus: 1. Einatmung; 2. Ausatmung; 3. Atempause

Moment mal! (werden Sie vielleicht sagen) – Hin und wieder scheiden sich hier die Geister ein wenig und richtig: Es gibt durchaus gesundheitsfördernde Übungen (z.B. im Yoga) bei denen auch anders geatmet wird.

Lassen Sie sich also nicht verwirren.

Außerdem sprechen wir hier von der „Alltagsatmung“ und die sollte günstigstenfalls 3-teilig sein.

Was ist denn eigentlich Ganzheitlichkeit?

Eine generelle Definition möchte ich hier nicht wagen, denn der Begriff wird in verschiedenen Kontexten benutzt und hat dementsprechende inhaltliche Bezüge und Definitionen. Vielleicht so viel: „ganz“ bedeutet ja soviel wie komplett, vollständig, heil – also dass alles, was dazu gehört vorhanden und am richtigen Platz ist.

In meiner Arbeit geht es um Menschen und jeder Mensch ist einzigartig:
in seiner Anatomie, seinem Körper, seiner Seele, seinen Erfahrungen, seinen Beziehungen, seinem Geist und seiner Seele.

Genauso individuell wie der Mensch ist, muss er auch gesehen und mit ihm umgegangen werden. Das gilt für meine therapeutische Arbeit ebenso, wie wenn ich unterrichte. Der ganze Mensch muss gesehen werden und was es braucht, damit er vollständig und im Gleichgewicht ist. In der Therapie bedeutet es damit auch, dass es um Ursachen geht, nicht um das einzelne Symptom.

Das Konzept Schlaffhorst-Andersen geht zurück auf Clara Schlaffhorst (1863-1945) und Hedwig Andersen (1866-1957).

Ausgehend von der intensiven Beschäftigung mit der Atmung erkannten die beiden Freundinnen, dass Atmung, Stimme, Bewegung und psychische Befindlichkeit sich gegenseitig beeinflussen – Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden.

Die Arbeit an und mit der Atmung bildet den Kern, den Weg und das Ziel. Genauso individuell wie der Mensch ist auch seine Atmung – genauso flexibel und anpassungsfähig muss mit ihr umgegangen werden.

Darauf aufbauend entwickelten sie eine ganzheitliche Methode mit Übungen und Behandlungsmöglichkeiten zur Regeneration – das Zurückführen des Menschen zu einem physiologischen Gebrauch von Atem und Stimme und einer Hilfe zur Harmonisierung von Körper, Geist und Seele im Alltag.

1916 wurde die Schule Schlaffhorst-Andersen in Rotenburg an der Fulda gegründet. Nach mehreren Wechseln befindet sich die Schule nun seit 1984 in Bad Nenndorf bei Hannover. Staatlich geprüfter Atem-, Sprech- und Stimmlehrer ist die Berufsbezeichnung und ist dem Beruf der Logopäden gleichgestellt.

Die Methode hat sich sowohl in der therapeutischen als auch in der künstlerisch-pädagogischen Arbeit bewährt.

Selbstwahrnehmung heißt, sich selbst zu beobachten, zu spüren und zu sehen.

Hier geht es nicht darum, einer Vorstellung oder einem Ideal zu entsprechen, auch nicht um richtig oder falsch, sondern darum, den Ist-Zustand zu erkennen und dabei mehr über sich zu erfahren.

(Was passiert bei mir eigentlich, wenn ich einatme – was spüre ich, wo spüre ich etwas in meinem Körper, löst es dabei ein bestimmtes Empfinden aus, positiv, negativ, weiß nicht so genau – kann ich es sehen, wenn ich einatme, wenn ich meinen Körper dabei beobachte, wo kann ich etwas sehen, löst das etwas in mir aus …)

Selbstwahrnehmung heißt also u.a. nach innen zu gehen – dabei erlebt man immer wieder Überraschungen, positive sowie negative. Auf jeden Fall erlebt man meist etwas Neues. Dieses Erleben ist wichtig, dann erst dann kann man etwas ändern, wenn man weiß, was überhaupt gerade passiert.

Sich selbst wahrzunehmen haben wir in der heutigen Zeit oft verlernt. Das wieder zu lernen ist nicht immer einfach – ich helfe Ihnen dabei.

Singen ist gut für die körperliche und seelische Gesundheit, ganz besonders in Gemeinschaft, denn Singen kann

  • Glücksgefühle auslösen
  • antidepressiv wirken
  • beruhigend und ausgleichend wirken
  • Schmerz dämpfen
  • Stress abbauen
  • schlaffördernd wirken
  • den Blutdruck senken
  • das Immunsystem stärken
  • die Atmung regulieren und vertiefen
  • die Konzentrationsfähigkeit steigern
  • und und und ….

Grund dafür ist die körpereigene Ausschüttung verschiedener Stoffe beim Singen:
z.B. von „Glückshormonen“ wie Endorphinen, Oxytoxin, Dopamin und Noradrenalin, sowie von weiteren Stoffen u.a. Immunglobulin A (Antikörper unseres Immunsystems) oder Melantonin („Schlafhormon“)

Man kann davon ausgehen, dass wir Menschen zunächst unsere Singstimme (Summen) genutzt haben, bevor wir das Sprechen und die Sprache entwickelt haben;

Singen spielt in (wahrscheinlich) allen Kulturen der Erde bei Ritualen eine wichtige Rolle – und auch im Alltag wird überall gesungen.

Leider ist zu beobachten, dass in unserer Gesellschaft viele lieber passiv bleiben und sich auf den reinen Konsum beschränken. Dabei geht es beim Singen zuallererst um einen Gewinn – an Lebensfreude und Gesundheit (s.o.).

Eine Stimmstörung (Dysphonie) zeigt sich in der Veränderung des Stimmklangs und/oder einer eingeschränkten Belastbarkeit der Sprech- und/oder Singstimme. D.h. die Stimme kann z.B. heiser oder rau klingen, die Lautstärke oder Tonhöhe beim Sprechen oder Singen kann nur noch wenig variiert werden, ständiges Hüsteln oder Räuspern und/oder ein Missempfinden im Hals können ebenso damit einher gehen.

Was für Stimmstörungen gibt es?

Bei einer Diagnose wird zunächst einmal unterschieden zwischen funktionell, organisch und psychogen bedingten Stimmstörungen.

Bei der funktionellen Stimmstörung ist die Stimme an sich gesund, doch durch falschen Gebrauch oder Überbelastung verändert sich die Stimme und ist nicht mehr so belastbar.

Meist machen wir uns keine Gedanken darüber, was wir eigentlich tun, wenn wir sprichen, dass man dabei etwas falsch machen kann, ist wohl den wenigsten bewusst. Besonders Menschen, die im Beruf viel sprechen müssen – und davon gibt es immer mehr – leiden zunehmend unter Stimmstörungen. Hier ist eine Prophylaxe empfehlenswert: lernen Sie, was gut für Ihre Stimme ist und was nicht, wie Sie Überbelastung vermeiden und entgegenwirken können, damit es erst gar nicht zu einer Stimmstörung kommt.

Bei einer organischen Stimmstörung liegt eine Schädigung/Veränderung des Stimmorgans im Kehlkopf vor.

Dazu zählen z.B. eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis), Stimmlippenknötchen (auch Schreiknötchen genannt), Stimmlippenpolypen, Reinke-Ödem, Stimmlippenlähmung bis hin zu Kehlkopfkrebs.

Bei einer psychogenen Stimmstörung liegen rein psychische Ursachen für die Stimmstörung oder den Stimmverlust vor.

Zur Therapie von psychogenen Stimmstörungen findet man unterschiedliche Meinungen – zum Teil wird davon ausgegangen, dass eine rein psychotherapeutische Herangehensweise erforderlich ist aber keine Stimmtherapie. Dem kann ich nicht zustimmen.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es Menschen gibt, denen tatsächlich nur mit Psychotherapie geholfen werden kann – aber bei weitem nicht allen. Die besten Erfolge konnte ich miterleben, wenn Stimmtherapie und Psychotherapie zeitgleich erfolgen.

Atmung und damit die Stimme sind im Gehirn in enger Wechselwirkung mit psychischen Zentren verbunden – diese Wechselwirkung kann in der Stimmtherapie genutzt werden.

Über die Atem- und Stimmarbeit werden oft tiefer liegende Probleme und Ursachen angestoßen, kommen an die Oberfläche, können dann erkannt und bearbeitet werden.

Die Abgrenzung zwischen den drei verschiedenen Arten einer Stimmstörung ist jedoch nicht immer so eindeutig. Denn eine funktionelle Stimmstörung kann bei Nichtbehandlung u.U. langfristig zu einer organischen Schädigung der Stimme führen. Eine psychogene Stimmstörung kann zu falschem Stimmgebrauch führen, also auch funktionell werden. Und häufig geht sowohl bei einer funktionalen wie auch bei einer organischen Stimmstörung eine mehr oder minder ausgeprägte psychische Belastung einher, denn die Veränderung der Stimme – ein Teil unserer Persönlichkeit – hinterlässt ihre Spuren.

Alltagsbeispiele – was jeder schon (mit-)erlebt hat

Wenn Sie beim Besuch eines Fußballspiels Ihre Mannschaft kräftig angefeuert haben, dabei lauthals gesungen haben und auch sonst Ihre Stimme nicht gerade geschont haben (möglicherweise war auch noch Alkohol im Spiel) und am nächsten Tag kaum noch einen Ton heraus bekommen … ist das eine Stimmstörung. Aber eine vermutlich kurzfristige. Wie nach einer heftigen Erältung (oder wahrscheinlich schon währenddessen) kommt es auch schnell zu Heiserkeit – die aber nach einiger Zeit wieder nachlässt und hoffentlich bald ganz verschwindet.

Wenn also Ihre Stimme kurzfristig „gestört“ ist und die Ursache auf der Hand liegt, ist dies eher kein Fall für einen Arzt oder eine Therapie.

Stimmstörungen werden leider oft unterschätzt, zu lange wird gewartet, bis man zum Arzt geht und es kann passieren, dass dadurch irreparable Schäden an der Stimme entstehen, hinzu kommt die psychische Belastung, die eine Stimmveränderung/-störung meist mit sich bringt.

Wann sollten Sie etwas tun?

Als eine Art Faustregel kann man sagen: wenn eine Stimmstörung über einen Zeitraum von 2-3 Wochen anhält, sollte man einen HNO-Arzt oder Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie (Facharzt für Sprach-, Stimm-, und kindliche Hörstörungen) aufsuchen. Gleiches gilt auch, wenn es häufiger zu kurzfristigen Stimmstörungen kommt und eine Ursache dafür nicht gegeben ist.